Relation
Kommunikation, Beziehung, Bindung
Hunde sind soziale Lebewesen, die nicht nur mit Ihresgleichen, sondern auch mit fremden Arten wie Mensch und anderen Tieren zusammenleben können. Sie sind ausserordentlich anpassungsfähig und fügen sich in unser sozial-familiäres Leben ein. Die Beziehung des Hundes innerhalb seiner Familie und Umwelt ist das Allerwichtigste für ein harmonisches Zusammenleben in einem sozialen Verband und baut sich auf über gegenseitiges Vertrauen, Zuverlässigkeit, dem Gefühl, sich aufeinander verlassen zu können und Bindung.
Ein Zusammengehörigkeitsgefühl sollte bewusst gefördert werden, dazu gehören Streicheln und Kuscheln! Jedoch macht es nur Sinn, wenn es von beiden Seiten gewollt ist.
Jeder Hund braucht neben Liebe und Fürsorge eine klare Orientierung, Rahmenbedingungen, Regeln, Limiten und Grenzen, eine gut verständliche Kommunikation mit klaren unmissverständlichen Kommandos, jedoch keine Dauergespräche. Bindung entsteht nicht von heute auf morgen. Sie muss erarbeitet und gepflegt werden. Bindungsbereitschaft hat etwas mit Exklusivität zu tun. Hunde binden sich am liebsten an diejenigen Menschen, die in brenzligen Lebenslagen Verantwortung übernehmen, die Führungskompetenz und Idolfunktionen haben, die wissen was sie wollen, Lebensgrundlagen auch vorleben und sich auch mal gezielt abgrenzen können (gezielte Frustration). Damit dieses unsichtbare Band entsteht, braucht es Zeit, Wissen und Beobachtung, Geduld, Vertrauen, Respekt, Motivation und viel Herz.
Bindung ist nicht mit Beziehung gleichzusetzen. Bindung ist vielmehr das elementarste und wertvollste Teilchen einer guten Beziehung, ist ein völlig eigenständiges Gebilde und ist das emotionale Bedürfnis zweier Sozialpartner, miteinander in einen positiv fühlbaren Kontext zu treten.
Es gibt beides, positive und negative Beziehungen, gute sowie schlechte. Bei Beziehungen mit meist negativen Emotionen gekoppelt, kann keinesfalls von Bindung die Rede sein.
Ein Hund kann keine „schlechte“ Bindung zu seinem Besitzer haben, lediglich eine von schwacher Intensität, schlimmstenfalls ist die Mensch-Hund-Beziehung von einer völlig fehlenden Bindung geprägt.
Bei den meisten Problemhunden bestehen Bindungsdefizite, nämlich fehlendes Vertrauen, keine schützende Geborgenheit und keine Bindungsbereitschaft.
Empfindet der Hund eine hohe Bindung zu seinem Menschen, welche er eigenständig entwickelt und die sicher auch eng mit Vertrauen zusammenhängt, wird er leichter und schneller lernen. Bei guter Bindung sucht der Hund regelmässig die Nähe seines Menschen, auch bei hohen Ablenkungen. Echte Teams erkennt man immer recht schnell von den andern, durch dezente Signalgabe und harmonische Übungsabläufe.
Je mehr Hilfsmittel, desto weniger soziale Bindung. Sie hemmen und behindern ganz offensichtlich die Optimierung der emotionalen Mensch-Hund-Beziehung. Eine gute und stark ausgeprägte soziale Bindung zwischen Mensch und Hund ist in sich völlig losgelöst von Hilfsmitteln.
Nur mit einer guten und korrekten Erziehung und Führung des Hundes, entsprechend seiner Natur, kann man sich dieses Vertrauen erarbeiten, welche dann zur begehrten Bindung führt.
Hunde sind sehr lernbegierig, möchten gefallen und sich führen lassen, das liegt in ihrer Natur !
ERZIEHUNG = KOMMUNIKATION, BEZIEHUNG, BINDUNG = RELATION